Der erste und zweite Zug der Feuerwehr Ostheide (Wendisch Evern, Vastorf, Barendorf, Wendhausen, Bavendorf, Holzen und Reinstorf), der stellvertretende Kreisbrandmeister sowie der Einsatzleitwagen aus Neetze wurden mit der Alarmierung. „B4 Gebäudebrand, Gut Willerding“ am 22.07.2024 um 1.55 Uhr aus dem Schlaf gerissen.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte bestätigte sich die Meldung: Ein Mehrfamilienhaus brannte im ersten Obergeschoss und im darüberliegenden bewohnten Dachgeschoss. Zunächst galt es, ein Übergreifen des Feuers auf die benachbarten, direkt angrenzenden Wohngebäude zu verhindern. Mit mehreren Trupps unter Atemschutz wurde der Außen- und Innenangriff gestartet; sofort war klar, hier muss als taktisches Gerät eine Drehleiter angefordert werden, damit eine Brandbekämpfung direkt von oben erfolgen kann. Es wurden Einsatzabschnitte gebildet, um eine gezielte Befehls- und Führungsebene aufzubauen; jeder der drei Abschnitte übernahm Aufgaben, die dieser zu erledigen hatte (z.B. Innenbrandbekämpfung, Drehleitereinsatz). Noch vor Eintreffen der ersten Drehleiter aus der Feuerwehr Lüneburg Mitte wurde auch schon die zweite Drehleiter aus der Feuerwehr Lüneburg Süd zur Unterstützung angefordert.
Die 22 Bewohner mussten das betroffene und die angrenzenden Gebäude verlassen und wurden vom Rettungsdienst, dem leitenden Notarzt und dem Einsatzleiter Rettungsdienst untersucht und erstbetreut, drei Bewohner mussten mit Rauchgasvergiftung in das Klinikum gebracht werden.
Die Schnelleinsatzgruppe des DRK übernahm die Betreuung der Bewohner, die nicht bei Bekannten oder Verwandten unterkommen konnten und richtete eine entsprechende Betreuungsstelle im Feuerwehrhaus in Wendisch Evern ein.
Um die zahlreichen Brandherde bekämpfen zu können, wurde das Dach geöffnet, um an die darunterliegenden Feuer zu gelangen; diese wurden dann durch die Drehleitern oder durch Atemschutztrupps im Inneren des Gebäudes bekämpft. Hierbei kam auch immer wieder die Wärmebildkamera zum Einsatz, um Brände oder Glutnester hinter Wänden und Verschalungen zu lokalisieren.
Um den hohen Bedarf an Atemschutzträgern decken zu können, wurde dann auch der dritte Zug (Neetze, Süttorf, Radenbeck, Thomasburg) nachalarmiert, des Weiteren der Gerätewagen der Feuerwehrtechnischen Zentrale mit Ersatzschläuchen, Atemschutzmasken und -geräten an die Einsatzstelle gerufen und auch die Hygienekomponente der Feuerwehr Deutsch Evern, damit die Kameradinnen und Kameraden, die im Atemschutzeinsatz waren, ihre verdreckte und mit Schadstoffen belastete Einsatzkleidung ablegen konnten, damit diese in Säcken verpackt zur Reinigung gehen konnte.
Für den Einsatz musste die angrenzende Kreisstraße 37 (Lüneburger Straße) zeitweise voll gesperrt werden. Gegen 6.30 Uhr war das Feuer nahezu aus und es mussten nur noch vereinzelte Glutnester gelöscht werden. Neben den Feuerwehren waren insgesamt zehn Einsatzkräfte der Polizei sowie 20 Kräfte vom Rettungsdienst, der leitender Notarzt, der Einsatzleiter Rettungsdienst und die Schnelleinsatzgruppe des DRK im Einsatz. Insgesamt waren ca. 130 Einsatzkräfte vor Ort.
Bericht: Andreas Bahr, Presseteam FF Ostheide
Bild: Andreas Bahr, Presseteam FF Ostheide